Empfehlungen für den Umgang mit Zucker für Eltern mit heranwachsenden Kindern


Die Frage, wie sich die Erkenntnisse von Prof. Katase und seinen Mitarbeitern in der Praxis anwenden lassen, zum Wohl und Gedeihen Eurer lieben Kleinen, die Eures Schutzes bedürfen, lassen sich in mehrere Felder einteilen:

A) An erster Stelle steht Eure e i g e n e Erkenntnis, Eure eigene Überzeugung und Sicherheit in der Sache, in der Thematik.
Ihr werdet kaum darum herumkommen, Euch mit dieser Thematik ausführlicher zu befassen, wenn Ihr nicht bei erster Gelegenheit (wieder) klein beigeben wollt, wenn Ihr nicht mit dem sog. "Mainstream", mit dem, was in der Gesellschaft mittlerweile zur Unsitte eingrissen ist, mitgerissen werden wollt.
Den Kindern gegenüber eine klare, saubere Linie zu gewinnen, ist - heute - weitaus schwerer, als man sich das gemeinhin vorstellt!

B) Es gibt - wenigstens von der Theorie her - zwei denkbare Ansätze in der Zuckerfrage:
- Den Ansatz, auf einen möglichst geringen Zuckerkonsum Eurer Kinder zu achten, also z. B. bei einem Kind von ca. 6 Jahren mit ca. 20 kg Gewicht nicht mehr als ein Viertel Mars-Riegel, o d e r zwei Bonbons (drei wären schon zu viel), etc. etc.
Dazu kann ich nur sagen: (nein, ich sage es nicht).

- - Den Ansatz, von Anfang an eine Null-Zucker-Linie einzuschlagen. Es wird dies schwer genug sein, aber es wird für Euch und für die Kinder mittel- und langfristig der einfachere, und vor allem auch gesündere Weg sein.
Ich spreche aus Erfahrung, aus Erfahrung in der eigenen Kindheit und eigenen Jugend!




Zu A) wird diese Seite, aufgebaut vom Deutschen Hygieneinstitut mit Sitz in St. Goar, möglichst die Informationen zusammenstellen, die Ihr benötigt, um Euch sachkundig zu machen.

Zu B) werde ich - vorerst - nur auf den zweiten Weg eingehen:

Das Konzept, die Kinder gar nicht erst an Naschereien und industriezuckerhaltige Dinge zu gewöhnen, das ist das einfachste, da sich so bei den Kindern gar nicht erst die sonst leicht zu beachtende Gier nach dem Süßen einstellen kann.
Ein Kind, das nicht mit Süßigkeiten geschmacklich verführt wird (der Ausdruck ist hier angemessen) hat auch gar kein Verlangen danach.
Ich spreche aus e i g e n e r Erfahrung!
Als Kinder waren für uns Kekse, also vor allem weißes Mehl in Verbindung mit Industriezucker, nicht erlaubt, es gab sie nicht, wir durften sie auch nicht von Fremden annehmen.
Das war sogar bis in die Nachbarschaft hinein bekannt!
Ich kann mich deshalb so gut daran erinnern, weil eine Nachbarin, Frau Höppner, meiner Schwester und mir um 1962, als ich etwa 6 Jahre alt war, einige helle Butterkekse über den Zaun gereicht hat, 5 oder 6 Kekse, für uns beide zusammen.
Meine Mutter hat auf irgendeinem Wege davon erfahren, und war böse darüber, daher kann ich mich noch daran erinnern.

In der Grundschule hatte keiner von den Schülern Geld, um sich etwas Süßes wie Bonbons oder Lakritz selbst kaufen zu können.
Auf dem Gymnasium gab es in der Schule auch keine Leckereien - später, etwa ab der achten oder neunten Klasse, hatte ich auch etwas Taschengeld, von dem ich mir eine Zuckerwaffel kaufen konnte, in dem kleinen Laden, den der Hausmeister in der Pause für die Schüler im Keller aufmachte. Davon habe ich mir einige Waffeln gekauft, aber mir bekam das süße Zeug nicht, damit war dann also nach einigem Malen Schluß. Vor allem: mit 14 Jahren war mein Körper in der Entwicklung rel. weit fortgeschritten, so daß es, mitten in der Pubertät, nicht mehr zu den ausgeprägten Kollateralschäden, wie Katase sie an Kaninchen beobchten mußte, hätte kommen können.
Auf Klassenfahrten hatten viele Schüler auch Süßigkeiten dabei, da wurden innerhalb weniger Stunden ganze Tüten von Gummibärchen aufgegessen, während ich von zu Hause mein Butterbrot dabei hatte.
Bekam ich etwas angeboten, dann lehnte ich i m m e r dankende ab: zum einen wußte ich, daß meine Mutter das nicht gern gesehen hätte, aber: ich hatte vor allem gar kein Verlangen danach, der Naschkram war nichts für mich!
Das alles war in den goldenen 60er Jahren, als noch Kinder heranwuchsen, die später einmal Volksentscheide in Gang bringen und noch Schätze finden und bergen werden.
Und die Mutter, die durch die gesunde Ernährung die Grundlagen legte, hat erst recht gezeigt, daß sie etwas kann, ist in ihrer Art zum Vorbild geworden für den einen oder anderen, nicht nur für ihre Kinder.

H E U T E ist alles um ein Vielfaches schwieriger:

- Die Kenntnis einer gesunden Lebensführung ist nicht immer und überall mehr gegeben - oft müssen sich die Eltern diese Kenntnisse wieder anlesen, da sie als Kinder dazu von ihren Eltern nicht mehr angeleitet wurden. Es geht, aber dieser Weg ist schwerer, als wenn man es als Kind sozusagen "mit der Muttermilch" bekommt.

- Die Kinder verfügen heute oft im jungen Alter schon über finanzielle Möglichkeiten: viele Kinder haben schon im Alter von 10 Jahren ein Handy, und erst recht die Mittel, um sich selbst etwas Süßes kaufen zu können.
Was für ein Segen, daß wir in unserem Alter diese Möglichkeiten n i c h t hatten!
Hier wäre also nach einem Weg zu suchen, wie Sie als Eltern vertrauensvoll auf Ihr Kind, auf Ihre Kinder einwirken, so daß diese außerhalb des Hauses kein Geld für Süßigkeiten ausgeben, auch nicht für zuckerhaltige Limonaden!

- A b e r : Selbst ein Kind, das von Hause aus keine Süßigkeiten kennt, das sich diese auch nicht kaufen will oder kann, wird doch, hier im Alltag in Deutschland, täglich Süßigkeiten angeboten bekommen: In den Pausen in der Schule, auf dem Schulweg, nachmittags beim Besuch der Freunde, usw. usw.
Wir haben ja - Seite 4 - gesehen, ausgerechnet, daß allein ein h a l b e r R i e g e l Mars (15 g Zucker!) ausreicht, um im Kind eine physiologe Reaktionskette in Gang zu bringen, die zur Schädigung z. B. des Herzens führen kann und mit einiger Wahrscheinlichkeit sogar wird, vor allem dann, wenn sich solche Dinge regelmäßig wiederholen.
Das nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen, wäre eine große Dummheit, und Fahrlässigeit dazu. Denn die Mechanismen sind seit den Forschungen in Japan in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts b e k a n n t, Ihnen ja auch!

Wir haben kein Patentrezept, wie man den hier beschriebenen Zuständen, die mir gestern Abend eine Nachbarin mit kleinen Kindern nochmals bestätigte, begegnen kann. Vielleicht so:
- Die hier gegebenen Unterlagen, z. B. die drei Seiten 110 bis 114 aus der Monographie von Prof. Katase, a u s d r u c k e n und an beim nächsten Elternabend an die Eltern verteilen, am besten auch an die Schule mit der Bitte, das a l l e n Eltern weiterzuleiten.
Das verbunden mit der Aufforderung, die Kinder zu bitten, an die eigenen Kinder k e i n e Süßigkeiten abzugeben!
Auf dem Weg Eltern - zu Eltern sind Sie in der Verantwortung, S i e haben hier die Erziehungsberechtigng, sind, im strengen Sinne, weisungsberechtigt. Sie dürfen erwarten, daß Ihrem Wunsch, Ihrer Forderung von den Eltern Folge geleistet wird.
Ob sich die Kinder der anderen Eltern an Ihre Forderung halten, steht dann noch auf einem anderen Blatt - ich meine aber, das wir als Eltern auf diesem Wege weiterkommen!
Ich bin selbst Vater zweier Kinder, im Alter von drei und eineinhalb Jahren, ich werde diese Art von Problemen auch bald bekommen und kann dann aus eigener Erfahrung an dieser Stelle Näheres berichten!

Für Eltern werden wir auch einen extra Flyer zu dem Thema herstellen, der hier auf der Seite krank-durch-zucker.de heruntergeladen werden kann.














KRANK DURCH ZUCKER !
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