Öffentliche Konsultation: Zucker in Lebensmitteln


Die EFSA bittet um Rückmeldungen zu dem von ihr geplanten Ansatz für die bevorstehende Bewertung von Zuckern in Lebensmitteln. Ziel der Bewertung ist es, einen Grenzwert für die Aufnahme von „freien“ Zuckern zu ermitteln, der nicht mit nachteiligen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist.

Das Gremium der EFSA für diätetische Produkte, Ernährung und Allergien (NDA) hat ein Protokoll erarbeitet, das die Methodik für folgende Arbeitsschritte vorgibt:

Erhebung der Daten (d.h. welche Daten für die Bewertung verwendet werden und wie diese zu ermitteln und auszuwählen sind);
Bewertung der einschlägigen Evidenz; sowie
Analyse und Einbeziehung der Evidenz bei der Ableitung von Schlussfolgerungen, welche die Grundlage des wissenschaftlichen Gutachtens bilden sollen.
Dominique Turck, Vorsitzender des NDA-Gremiums, erklärte: „Dies ist eine wichtige und komplexe Aufgabe, und deshalb möchten wir unseren Interessengruppen sowie der Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, unseren Ansatz zu kommentieren, bevor wir mit der Bewertung beginnen.“

„Wir erwarten Kommentare und Vorschläge aus der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft, die uns helfen werden, die Transparenz sowie die methodische Genauigkeit der bevorstehenden Bewertung zu optimieren.“

Interessierte Kreise können ihre Kommentare zum Protokoll noch bis zum 4. März 2018 einreichen.

Die EFSA veranstaltet zudem am 13. Februar eine technische Sitzung in Brüssel, um die für die Bewertung vorgesehene Methodik zu besprechen. Die Anmeldung zu der Veranstaltung ist ab sofort möglich.

Hintergrund

Freie Zucker umfassen Monosaccharide (Glucose, Fructose, Galactose) und Disaccharide (Saccharose, Lactose, Maltose, Trehalose), die Hersteller oder Verbraucher Lebensmitteln zusetzen, sowie in Honig, Sirupen, Fruchtsäften und Fruchtsaftkonzentraten natürlich vorkommende Zucker.

Zu den in Betracht gezogenen gesundheitlichen Auswirkungen zählen Mikronährstoffaufnahme und -status, Körpergewicht und Adipositas, Glukosehomöostase und Typ-2-Diabetes, kardiovaskuläre Risikofaktoren und Erkrankungen sowie Leberfunktion und Zahnkaries.

Die von den nationalen Lebensmittelbehörden Dänemarks, Finnlands, Islands, Norwegens und Schwedens angeforderte Beratung soll den Mitgliedstaaten helfen, Empfehlungen zum Verzehr von freien Zuckern zu erarbeiten und lebensmittelorientierte Ernährungsleitlinien zu planen.

Im Jahr 2010 leistete die EFSA wissenschaftliche Beratung zu Referenzwerten für die Aufnahme von Kohlenhydraten und Ballaststoffen, die sich auch mit Zucker befasste. Seinerzeit waren die vorliegenden Erkenntnisse nicht ausreichend, um eine Obergrenze für die tägliche Aufnahme von zugesetzten Zuckern bzw. Zucker insgesamt zu bestimmen.

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